Kategorie: Allgemein

Am vergangenen Wochenende hatten Markus und Philipp, langjährige Mitglieder unseres Dojos auf Einladung von Nicolas Hofele die Gelegenheit, am Bunkai-Jutsu-Treffen in Stuttgart teilzunehmen. Die Ankündigung zum Lehrgang versprach einen spannenden und informativen Tag, der vom sonstigen Lehrgangsangebot doch etwas abzuweichen schien. Der Ablauf und die Gestaltung des Tages selbst bestätigten dann diesen ersten Eindruck.

In der ersten Einheit beschäftigten sich die Teilnehmer mit der Biomechanik im Kampfsport. Nach einem informierten und sehr engagierten Vortrag von G. Scheuriker über Spinaltherapie und Biomechanik im Kampfsport, durften sich alle Anwesenden an Lockerungs- und Bewegungsübungen versuchen, die einen therapeutischen Kontrapunkt zu den sonst harten Ausführungen der verschiedenen Karatetechniken setzen sollten.

Die zweite Einheit war dem Thema verbale Deeskalation gewidmet. In einem vielschichtigen Vortrag von M. Kirschbaum wurde hier eine Brücke von den modernen Kommunikationstheorien hin zum Einsatz eben dieser in konfliktgeladenen Alltagssituationen geschlagen. Wie lassen sich gefährliche Alltagssituationen im Vorfeld bereits durch bewusste und konsistente Kommunikation entschärfen? Dieser Frage wurde hier nachgegangen. Und auch hier lockerten kleine Übungseinheiten den informationsreichen Vortrag auf. 

Danach, in der dritten Einheit, wurde der schmale Grat zwischen verbaler Deeskalation und Selbstverteidigung beleuchtet. Nach einem Vortrag von N. Giebler zum Thema physische Deeskalation standen Übungseinheiten auf dem Plan, die Möglichkeiten aufzeigen sollten, Konfliktsituationen, die den Bereich der verbalen Deeskalation bereits überschritten, aber den Raum der Selbstverteidigung noch nicht erreicht haben, zu entschärfen. Den Teilnehmern wurde schnell klar, dass es hier im Wesentlichen auf eine persönliche Einschätzung der Situation ankommt und dass dieses Unterfangen im Alltag äußerst schwierig ist. Und dennoch bot diese gelungene Einführung zahlreiche Möglichkeiten, mit alltäglichen Konfliktfällen friedlich und deeskalierend umzugehen. 

Den Schlusspunkt setzte S. Maier mit seinem kurzen Vortrag über die Genese der Kata Naihanchi, die im Shotokan-Karate in die Tekki-Katas eingeflossen ist. Die anschließenden Übungen machten die Prinzipien, Stände, Strategien und Anwendungen dieser Kata deutlich. Eine insgesamt eindrückliche Hinführung, wie Katas Möglichkeiten bieten, Gegner mit ausgefeilter Technik und weniger mit Kraft zu bezwingen.

Wir sind mit gemischten Gefühlen und ohne wirklich zu wissen, was uns erwarten würde hingefahren, um an diesem Lehrgang teilzunehmen. Es war ein ungewöhnlicher Tag, der zwar sehr viel Theorie beinhaltete, den Teilnehmern aber die Augen öffnete, wie vielfältig und facettenreich Karate im Speziellen und Kampfsport im Allgemeinen sein kann. Nicolas Hofele und allen Referenten gilt unser herzlicher Dank für diesen wundervollen Tag. Und wir hoffen natürlich sehr, Nick möglichst bald mal wieder auf einem Lehrgang in unserem Dojo begrüßen zu dürfen. 

Hochdorf war für einen Tag im November das Karate-Zentrum der Region Südwest im Verband DJKB. Markus Rues (6. Dan), Präsident des Deutschen JKA Karate Bundes und Trainer der Jugendnationalmannschaft sowie Anika Lapp (5. Dan), Trainerin des Südwestdeutschen Kaders, waren zu Gast am Samstag, dem 08. November in der Daxburghalle im Nagolder Ortsteil Hochdorf.

Das Shotokan Karate Dojo Nagold (SKD Nagold), die Karate-Abteilung des VfL Nagold hatte eingeladen zur 19. Auflage ihres traditionellen Herbstlehrgangs, einem Treffen für Karateka aus der gesamten Region, der – unterbrochen durch die Corona-Jahre – seit mehr als 20 Jahren veranstaltet wird.

Mehr als 80 Karateka reisten bereits in den frühen Morgenstunden an, um an diesem Ereignis teilnehmen zu können. Neben vielen langjährigen Bekannten in hohen Dan-Graden durfte der neu ernannte Abteilungs- und Dojo-Leiter, Chris Scherschel, auch viele Jugendliche, vom Anfänger mit weißem Gurt bis zum erfahrenen Sempai mit braunem Obi begrüßen, die erschienen waren, um im Geist des Gründers des Shotokan, Gichin Funakoshi, zu trainieren.

Viel Schweiß wurde vergossen, die Trainer forderten den Teilnehmern des Herbstlehrgangs einiges ab. Markus Rues ließ mehrere Sequenzen von Techniken zum Kumite (Zweikampf) wiederholen, die einfach erscheinen, aber effektiv waren. Anika unterrichtete Elemente der Selbstverteidigung und erklärte Details zu einigen Katas, die für viele relevant sind. Alle gaben ihr bestes und übten die vorgegebenen Techniken teils im Einzel-, teils auch im Partnertraining. Am Ende der letzten Einheit machte sich eine gute Stimmung breit, die den Erfolg der Veranstaltung abrundete.

Nach dem Lehrgang wurden Prüfungen abgehalten. Einige der Teilnehmer stellten sich dem kritischen Auge von Markus Rues und ließen sich für jeweils die nächste Stufe prüfen. Da sich alle Prüflinge in den letzten Wochen, sogar Monaten auf diesen Tag vorbereitet hatten, gab es zwar kritische Worte von Seite des Bundesjugendtrainers, die allerdings auch dazu dienen sollten, sie zu motivieren, ihre Fähigkeiten weiter zu verbessern und das Training im heimischen Dojo nicht zu vernachlässigen.

Vom SKD Nagold nahmen teil an den Prüfungen:

Stufe	Gurt	Name
8. Kyu	Gelb	Claire Hölig Eike Huschbeck
7. Kyu	Orange	Lilla Horvath Julianna Horvath Szilvia Horvath Constantin Hedderich Elias Mutz Vincent Mutz Andrea Mutz Armin Mutz
6. Kyu	Grün	Malin Oesterle Emily Kern
5. Kyu	Blau (erste)	Noah Leukam
4. Kyu	Blau (zweite)	Lea Leukam Marcel Neumann
3. Kyu	Braun (erste)	Dennis Österle Taylor Hofmann

Wir gratulieren allen Prüflingen sehr herzlich und freuen uns, im Training an ihrer Seite zu stehen!

Ossu

Die Ferien waren schon angebrochen. Dennoch fanden sich viele Karateka und deren Angehörige ein, um den Beginn der Ferien gemeinsam mit einer Trainingseinheit in der Häfele Arena in Nagold und mit einem anschließenden kleinen Fest beim Grillen, mit Getränken und Regenwetter zu feiern. Am Freitag, dem 01. August hat sich der aktive Teil unter dem kritischen Blick von unserem Abteilungsleiter Martin versammelt und hat mit einer Einheit Kihon und Kumite noch den letzten Schweiß der vergangenen Saison vergossen.

Im Anschluss an das Training war der Übergang zum gemütlichen Teil fließend. Nicht nur Karatekas, auch Familienangehörige waren gekommen, um zusammen mit uns allen den Abend auslaufen zu lassen. Danke an dieser Stelle an Martin, der diesen Abend organisiert hat. Zu Essen gab es Würstchen und Steaks vom Grill, wer wollte, konnte sich auch etwas eigenes aufs Feuer legen. Und da der Regen etwas stärker einsetzte, suchten alle unter den aufgestellten Pavillons eine trockene Stelle, so dass dem Gelingen eines schönen Abends nichts mehr im Wege stand.

Es war schön, lustige Anekdoten austauschen und auch ernsthafte Gespräche mit Leuten führen zu können, die sonst vielleicht auf den Rängen als Zuschauer sitzen oder die man sonst nur kurz im Vorbeigehen grüsst, weil die Zeit bis zum nächsten Training sonst zu knapp ist. Als Ausklang der Saison könnten wir uns nichts besseres wünschen.

Danke auf diesem Weg nochmal an alle Gäste, Karateka und Familien, Danke den Grill-Meistern und Meisterinnen sowie der ganzen Mannschaft, die beim Aufbau mitgeholfen hat, die Sachen rechtzeitig aufzustellen, beim Abbau dann trotz Regen bis zuletzt geblieben ist, um alles wieder in die Autos zu laden.

Wir wünschen euch allen eine erholsame und schöne Ferienzeit, kommt gesund wieder, bis bald im Dojo.

十一、空手は湯の如く絶えず熱を与えざれば元の水に返る。
_{karate wa yu no gotoku taezu netsu o ataezareba moto no mizu ni kaeru}
Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht ständig warm hältst.

Edwin und Chris von unserem Dojo haben einen sehr interessanten Lehrgang mit Schlatt im Dojo des TSV Weilimdorf erlebt. Am 12. Juli waren sie die kurze Strecke an den Rand der Landeshauptstadt gereist, um beim Sensei Schlatt (6. Dan) vom Ryôzanpaku Dojo aus Tauberbischofsheim teilzunehmen.

Ein sehr kompakter Lehrgang, bei dem Schlatt auf viele Grundlagen einging, die im Training eingebaut helfen sollen, das Fundament für das persönliche Karate zu bilden. Ebenso verwies er auf viele Situationen, nicht nur aus dem Wettkampf auf dem Tatami entnommen, sondern entnommen auch aus dem historischen Zusammenhang der Gründer des Karate.

Nach dem Lehrgang fanden Prüfungen statt, bei denen einige einheimische und angereiste Karateka die Urkunde für ihre neue Stufe entgegen nehmen konnten.

Als Ergebnis des Lehrgangs konnten die Teilnehmer viel Wissen mitnehmen, das auch im heimischen Dojo interessieren wird. Ein Einblick wird auch hier in den folgenden Wochen in unserem Training vermittelt werden. Danke an Sensei Schlatt und an Sensei Hans vom TSV-Weilimdorf für Lehrgang und die Organisation.

Am 06. Juli rief der VfL Nagold wieder die einzelnen Abteilungen auf, sich bei einem Fest im Stadtpark Kleb vorzustellen. Wir sind zahlreich erschienen, mit langjährigen, als auch mit jungen Vertretern unseres Dojos.

Unsere Besucher hatten Spaß und haben sich an unseren Pratzen versuchen können. Der Erfolg war garantiert bei der guten Betreuung. Auch unser Team war mit vollem Herzen dabei und hat unser Dojo, das SKD Nagold als Abteilung im VfL Nagold vorgestellt.

Danke an Philipp, der bereits seit Beginn des Jahres die Vorbereitung begonnen hat und an alle unsere Helfer.

Das Team, mit dem wir in diesem Jahr angetreten sind, bestand aus lauter jungen Menschen, die – bis auf unsere zwei inzwischen erwachsenen Damen, Julia und Jette – aus Neulingen im Karate Shiai bestand.

_{Vincent, Jeronimo, Julia, Julianna, Malin
Elias, Emily, Jonah, Lilla, Jette}

Schon beim Betreten der Halle in Wildberg vor dem Wettkampf, erfasste uns alle die Atmosphäre. Mehr als 280 Teilnehmer aus unzählig vielen Dojos, die teilweise mehr als 200 Kilometer angereist waren und sich auf den Beginn der Meisterschaft vorbereiteten.

Die Aufregung wich dem Gefühl von Respekt vor dem großen Feld der Teilnehmer und Kampfrichter. Teilweise auch eine flauen Gefühl im Magen. Die Aufregung unserer Wettkämpfer erreichte für alle ihren Höhepunkt, als sie in ihren jeweiligen Gruppen in Kata und später im Kumite antreten mussten. Die Ergebnisse vieler Stunden langes Training in Extra-Einheiten und der Spirit, der uns alle beflügelt, kamen jetzt zutage. Ohne Ausnahme waren unsere Debütanten, aber auch unsere zwei fast schon Routiniers stark motiviert und konnten wirklich ihre beste Leistung abrufen. Im starken Feld der Konkurrenz war allerdings die Erfahrung entscheidend.

In diesem Umfeld hat unser zweites Kata-Team einen Titel errungen, Emily, Julianna und Malin haben eine gute Leistung mit Heian Shodan gezeigt und mit einem Abstand von nur zwei Zehntel zum dritten Platz die Urkunde für den vierten Platz im Kata-Team Wettbewerb gewonnen. Glückwunsch.

Wir als Trainer sind sehr zufrieden mit dem Einsatz und der Motivation unserer Leute. Alle haben mit ihrer starken Leistung für unseren Einsatz gedankt. Wir sind stolz auch euch haben nur Lob für unser starkes Team, mit dem wir auch in Zukunft weiter machen wollen.

Ein großes Lob auch für die Organisation und das Gremium der Kampfrichter. Herausragend schon der Fluss der Information im Vorfeld, so dass wir uns sehr gut zurechtfinden konnten. Am Samstag war die Versorgung und die Durchführung hervorragend, Danke schön an Sebastian und das Orgateam.

Nicolas Hofele, in Fachkreisen eine bekannte Kapazität im Umfeld der Anwendungen der Katas des Shotokan, gab uns die Ehre, am Montag, dem 23. Juni, Gast in unserem Dojo zu sein. Bei bestem Biergartenwetter, nahmen knapp 20 Karateka aus Nagold und Umgebung die Gelegenheit wahr, an einem besonderen Lehrgang teilzunehmen.

Nicks Schule ist die Praxis. Aus der Kata, die streng und formell erscheint, zieht er Vergleiche der verschiedenen Stilrichtungen, zerlegt die ausgeführten Techniken und Bewegungen in ihre einzelnen Elemente und setzt sie wieder zusammen in Abfolgen, die einfach, dennoch sehr effektiv in der Selbstverteidigung sind. Nicks Lehrer auf diesem Gebiet ist Iain Abernethy, international bekannt für seine Bunkai Schulungen.

Dieses Wissen stellt die Interpretation der Überlieferung der Schule von Okinawa in einem Rahmen dar, der Schülern in allen Stufen erlaubt, dem zu folgen. Nicolas Hofele vermittelt mit großem Hintergrundwissen, in einer lockeren Atmosphäre Kenntnisse, die wie selbstverständlich dem Muster der Kata folgen und handlich den Lehrgangsteilnehmern nahegebracht werden.

Am Montag, dem 23. Juni erlebten wir vom SKD Nagold den Unterricht in Bunkai, durften praktisch üben und auch unsere Fragen stellen. Aus den ersten drei Heian Katas leitete Nick Techniken der Selbstverteidigung ab, die auch in den Anfänger Stufen umsetzbar sind.

Wir haben unter der Regie und der Aufsicht von Nicolas Würfe, Griffe, aber auch Schläge aus den Katas abgeleitet und ausgeführt. Es gelang uns, den Ausführungen zu folgen und die Vorgaben umzusetzen. Dabei durften wir feststellen, was auch von Nick sehr stark unterstützt wurde, dass es keine starren Vorgaben für die Umsetzung gibt. Wo in der Kata ein Schlag angegeben wird, lässt er sich durch einen Wurf, einen Griff interpretieren. Ein Block, sogar ein unbedeutend erscheinender Schritt wird zu einem Angriff. Und wenn wir Nicks Anweisung ebenfalls noch etwas hinzufügen konnten, um etwas neues zu interpretieren, war von ihm sofort die Bestätigung da, den richtigen Weg zu gehen.

Die zwei Stunden vergingen wie im Flug. Wir hätten uns gewünscht, noch mehr Zeit zu haben. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, hat uns allen einen anderen, vielleicht zum Teil bekannten oder zumindest geahnten Aspekt der Anwendung von Karate vermittelt. Wir durften Nick als einen tollen Trainer erleben, der ein extrem vielseitiges Wissen sein Eigen nennt. Wir freuen uns auf eine Fortsetzung, ob in unserem Dojo oder woanders.

Ossu